Haim Sokol
Scarecrow (2025)
Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
Es scheint, als könne man sich nirgends mehr verstecken. Wer vor einem Krieg flieht, findet sich vielleicht bald schon in einem anderen wieder. Haim Sokols Installation in einer der früheren Polizei-Dienstwohnungen präsentiert eine dichte poetische Erzählung über den Ukrainekrieg, aufgrund dessen Sokol Russland 2022 verlassen hat, und den Gazakrieg, von dem er nun als Bürger Israels betroffen ist. Seine Gedichte wettern gegen die Unabwendbarkeit der Zerstörung—symbolisiert durch Raben, die seine Grafiken besiedeln und in seinen Objekten eine Zementsuppe fressen. Sokol reflektiert die eigene Mitschuld durch eine Inszenierung als Vogelscheuche oder ein Selbstporträt als Soldat, der sich in Damenwäsche herausputzt wie die echten israelischen Soldaten im Gazastreifen.
Haim Sokol (1973, Archangelsk, Russland) ist ein Installations-, Skulptur- und Videokünstler, der sich mit der Sozialgeschichte Russlands und Osteuropas beschäftigt. Seine Arbeiten wurden in der Staatlichen Tretjakow-Galerie, Moskau, im Moskauer Museum für Moderne Kunst, im Tel Aviv Artists’ House, im CCI Fabrika, Moskau, und an vielen weiteren Orten gezeigt. Sokol hat unter anderem an der 1. Kyiv Biennale (2015), der 1. Kochi-Muziris Biennale (2012), der Mediations Biennale, Posen (2010), der 3. Moskauer Biennale (2009) und der 2. Thessaloniki Biennale (2009) teilgenommen. Sokol lebt in Ramat Gan.
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ’25
Mit freundlicher Unterstützung von Artis
Haim Sokol bei Artist Talks
20.9., 11:00–14:00