Stephan Mörsch

Gaza Surf Club (2013/2025)

Der Gazastreifen erscheint heute als Trümmerfeld und hatte lange vor dem israelischen Großangriff das Image eines „Freiluft-Konzentrationslagers“. Stephan Mörsch stellt dieses mit Modellen der Surfklubs an den Stränden der Enklave infrage. Auf Basis von Bildrecherchen baute er 2013 eines der vielen improvisierten Gebäude akribisch nach, inklusive eines Pepsi-Werbebanners, das den Klub vor den wachsamen Augen der Hamas schützen sollte – ein Verweis auf die Säkularisierungs- und Gentrifizierungsprozesse, die trotz Hamas stattfanden. Nach der Zerstörung der Region hat Mörsch die Arbeit wieder aufgegriffen und zwei angrenzende Surfklubs rekonstruiert.

Stephan Mörsch (1974, Aachen, Deutschland) ist ein Künstler, dessen Installationen soziale und politische Aspekte von Architektur und gebauter Umwelt reflektieren. Zu den Institutionen, die seine Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen bislang präsentiert haben, gehören MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien (2024); Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt (2023); Leopold-Hoesch-Museum, Düren (2022); Haus der Kulturen der Welt, Berlin (2021); Museum für Gegenwartskunst Siegen (2014); Kunstmuseum Bonn (2013); Marta Herford (2010) und Ludwig Forum Aachen (2008). Mörsch lebt in Berlin.

In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ’25