Anton Schiffer
Panoramablick auf Berchtesgaden (1869)
Foto: N. Lackner / UMJ
Dieses Panorama zeigt Berchtesgaden, eine Marktgemeinde in den bayerischen Alpen, die für ihre Naturschönheiten bekannt ist. Schon früh reisten Maler:innen dorthin. Henrik Ibsen (1828–1906) fuhr hier oft in die Sommerfrische. Im Jahr 1888 wurde Berchtesgaden an das Eisenbahnnetz angeschlossen und damit zu einem beliebten Ziel für Tourist:innen.
Berchtesgadens berühmtester Gast war Adolf Hitler (1889–1945). Nachdem er seit 1923 fast jeden Sommer hier verbracht hatte, kauften er und andere Nazi-Bonzen das gesamte Gebiet um den Obersalzberg auf, in dessen Zentrum das Berghaus stand, eine ehemalige Pension, die der Diktator zu seinem persönlichen Rückzugsort umgestaltete. Ab 1944 behauptete die Nazi-Propaganda, in der Gegend befände sich eine Alpenfestung. Mit gefälschten Plänen und Transportberichten überzeugten die Nazis die Alliierten davon, dass sie Bunker und Fabriken gebaut und Truppen zur Vorbereitung einer endgültigen Verteidigung zusammengezogen hätten. Das Täuschungsmanöver war so effektiv, dass die Amerikaner und Briten in den letzten Kriegstagen Teile ihrer Armeen auf dem Weg nach Berlin umleiteten.
Öl auf Leinwand, 96,5 × 127,5 cm
Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum