Marko Tadić
Prevented Landscapes (2024)
Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
Marko Tadićs Arbeiten liegt ein Konflikt zugrunde, der auf den ersten Blick vielleicht nicht ersichtlich ist. Seine Forschungsdisplays und Installationen verbergen kritische Spitzen. Aus der Ferne sehen viele von ihnen aus wie modernistische Ausstellungen in Miniatur, Hommagen an die Abstraktion des frühen 20. Jahrhunderts. Sie umfassen aufwendig gefertigte Ständer, Regale und Halterungen, die selbst Kunstwerke sind.
In Anlehnung an kleine Breviere aus dem kunsthistorischen Kanon zeigen sie Postkarten aus dem Europa des 19. Jahrhunderts, die mit abstrakten Formen übermalt wurden. Diese sind von biologischen Formen inspiriert, wie man sie aus der Kunst des frühen bis mittleren 20. Jahrhunderts kennt. Sie verdecken teilweise die Städte eines Kontinents, der durch zwei Weltkriege und weitere Konflikte zerstört wurde. Die Übermalungen erscheinen wie fremde Einschübe, wie Andeutungen einer ungewissen Zukunft, von der die massiven historistischen Gebäude nichts ahnen. Sie bieten eine unscharfe Perspektive auf die Moderne, die das 19. Jahrhundert wie eine Büchse der Pandora geöffnet hat.
Marko Tadić (1979, Sisak, Kroatien) ist ein Künstler, der mit Zeichnung, Installation und Animation arbeitet. Seine Filme wurden auf vielen internationalen Animations- und Experimentalfilmfestivals gezeigt und seine Werke wurden weltweit in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen ausgestellt. Er gewann unter anderem den Vladimir-Nazor-Preis und den Radoslav-Putar-Preis. Im Jahr 2017 vertrat Tadić zusammen mit Tina Gverović Kroatien auf der 57. Biennale von Venedig. Tadić lehrt an der Akademie der bildenden Künste der Universität Zagreb und an der NABA, Mailand. Er lebt in Zagreb.
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ24
Vermittlungsangebot
20.9., 16:30
Ausstellungsführung mit Ieva Epnere und Marko Tadić
Mixed-Media-Installation
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ24
Vermittlungsangebot
20.9., 16:30
Ausstellungsführung mit Ieva Epnere und Marko Tadić