Felix Hafner und Ensemble
Ein Volksliederabend in Addis Abeba (2024)
Performance
Felix Hafner und Ensemble, Ein Volksliederabend in Addis Abeba (2024), Performance, Foto: steirischer herbst / Wolf Silveri
Felix Hafner und Ensemble, Ein Volksliederabend in Addis Abeba (2024), Performance, Foto: steirischer herbst / Wolf Silveri
Felix Hafner und Ensemble, Ein Volksliederabend in Addis Abeba (2024), Performance, Foto: steirischer herbst / Wolf Silveri
Felix Hafner und Ensemble, Ein Volksliederabend in Addis Abeba (2024), Performance, Foto: steirischer herbst / Wolf Silveri
M. K. Chebly, Addis Abeba: Piazza della Stella ai tempi del Negus (1900), Postkarte, Library of Congress, Washington, D.C.
In das eher konservative Graz drang die Moderne nur langsam vor. Doch es gab junge Kunststudierende, die über den steirischen Tellerrand hinausblickten und weit reisten. Einige von ihnen – darunter auch der später berühmte Architekt Herbert Eichholzer – machten sich 1925 nach Abessinien und in andere Teile Afrikas auf. Als die Reise länger und komplizierter wurde als geplant, gingen ihnen die Mittel aus.
Aus der Not heraus entstand eine unerwartete künstlerische Vorführung: Um Geld zu sammeln, organisierte die Gruppe einen Volksliederabend in der Österreichischen Botschaft in Addis Abeba. Inmitten internationaler Diplomat:innen und vermutlich hochrangiger äthiopischer Bediensteter boten sie steirische Lieder und Tänze dar. Der Plan ging auf und ermöglichte es ihnen, ihre Reise fortzusetzen. Einige kämpften später im Spanischen Bürgerkrieg oder gegen die Nazis.
Basierend auf Reiseberichten von Eichholzer und anderen erschaffen Felix Hafner und sein Ensemble eine Performance, die das absurde Potenzial dieses Abends aufgreift. Sie erkunden die Spannung zwischen Volkskultur und Internationalität, Authentizität und Selbstexotisierung und ziehen einen Bogen zur politischen Realität von heute.
Felix Hafner (1992, Voitsberg, Österreich) ist ein Regisseur und Schauspieler. Er hat am Volkstheater Wien; Landestheater Niederösterreich, St. Pölten; Tiroler Landestheater, Innsbruck; beim steirischer herbst und am Schauspielhaus Graz inszeniert. Ferner hat er mit dem Institut für Medien, Politik und Theater und dem FRANZ Pop Collective zusammengearbeitet. Hafner erhielt 2017 den Nestroy-Preis als bester männlicher Nachwuchs. Seine Produktion Gondelgschichten (2023) wurde zum Radikal jung Festival ans Münchner Volkstheater eingeladen. Er lebt in Wien.
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ24
In Kooperation mit Kunsthaus Graz
13.10., 19:30
In deutscher, englischer und französischer Sprache
Kunsthaus Graz
Lendkai 1
8020 Graz ♿
18/14 Euro
Dauer: ca. 70 min
Regie: Felix Hafner
Musikalische Leitung: Helene Griesslehner
Raum und Kostüme: Georg Klüver-Pfandtner
Mit: Tim Habe, Mareike Kremsner, Juliane Linner, Clemens Nussgraber, Roswitha Ranz, Ipek Yüksek
Mit besonderem Dank an Heimo Halbrainer und Volkstanzgruppe Stainz
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ24
In Kooperation mit Kunsthaus Graz