Open Call – Werner-Fenz-Stipendium für Kunst im öffentlichen Raum 2026

Clara Ianni, Resurrection (2024), Performance, Foto: steirischer herbst / Henrik Bergstedt
Das Kulturressort der Stadt Graz und der steirische herbst freuen sich, das Werner-Fenz-Stipendium für Kunst im öffentlichen Raum 2026 auszuschreiben. Das mit 17.000 Euro dotierte Stipendium versteht sich als Standortbestimmung der Kunst im öffentlichen Raum. Nach dem Votum einer internationalen Jury wird alle zwei Jahre ein temporäres Projekt realisiert.
Das Stipendium wurde 2021 zu Ehren des Kunsthistorikers und Kurators Werner Fenz (1944–2016) ins Leben gerufen. Der Open Call richtet sich an nationale und internationale Künstler:innen, die sich in ihren Einreichungen mit dem kulturellen und politischen Kontext von Graz auseinandersetzen.
Werner Fenz war ein international anerkannter Kurator, Theoretiker und Kunstvermittler. Er gründete das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, wo er kompromisslos und richtungsweisend Theorie und Praxis verband. Weiters trug er maßgeblich zur Sichtbarkeit von Kunst im öffentlichen Raum bei – in Graz und darüber hinaus – und war eng mit dem Festival steirischer herbst verbunden, bei dem er zahlreiche Projekte kuratierte.
Ziele und Kriterien
Das Stipendium möchte Kunst fördern, von der entscheidende Impulse für den öffentlichen Raum und den gesellschaftlichen Wandel ausgehen. Gemeint ist eine Kunst, „die für sich eine gesellschaftliche Verantwortung in Anspruch nimmt“ (Werner Fenz) und den Dialog mit den Bürger:innen sucht.
Projekte können sich mit ökonomischen, politischen, sozialen, ökologischen, architektonischen oder städtebaulichen Themen beschäftigen. Sie sollen zur Diskussion über aktuelle Formen von Kunst im öffentlichen Raum beitragen und sich mit dem soziopolitischen Kontext der Stadt Graz und der Steiermark auseinandersetzen.
Im Fokus stehen temporäre Projekte, die in den Alltag eingreifen und bestehende öffentliche Strukturen aufgreifen.
Dotierung und Vergabeverfahren
Das Stipendium wird alle zwei Jahre gemeinsam von der Stadt Graz und dem steirischen herbst vergeben. Es ist mit 17.000 Euro dotiert, wovon 12.000 Euro für die Realisierung der künstlerischen Arbeit und 5.000 Euro als Honorar vorgesehen sind.
Der Open Call richtet sich an Künstler:innen aller Nationalitäten.
Eine internationale Jury, bestehend aus fünf Mitgliedern, wählt eines der eingereichten Projekte aus. Ein Mitglied gehört dem Komitee der Initiator:innen des Stipendiums an, zwei Mitglieder werden vom steirischen herbst und zwei vom Kulturamt der Stadt Graz nominiert. Die Entscheidung der Jury erfolgt bis Januar 2026 und wird im Frühjahr bekannt gegeben. Die Präsentation des Projekts findet im Rahmen vom steirischen herbst ’26 statt (September/Oktober 2026).
Produktion
Die Produktion findet unter Leitung des steirischen herbst statt und kann auf dessen Ressourcen und langjährige Erfahrung mit Kunst im öffentlichen Raum zurückgreifen. Zusätzlich zum Stipendium werden Kosten für Recherche vor Ort sowie Reise- und Aufenthalt der Künstler:innen während der Produktion in Graz übernommen.
Einreichung
- Einreichformular
- Konzept (max. 2 DIN-A4-Seiten): inhaltliche und technische Kurzbeschreibung, Visualisierung/Skizze, Angaben zu Dauer und Ort(en) etc.
- Budget
- Portfolio mit Arbeitsbeispielen (im öffentlichen Raum), Bildmaterial, Texte etc., sofern nicht online verfügbar (Website)
- Sprache: Deutsch oder Englisch
- Alle Unterlagen in einem einzigen PDF zusammengefasst
Einreichfrist ist der 12. August 2025.
Dokumentation
Das Projekt wird im Rahmen des steirischen herbst sowie auf der Werner-Fenz-Website dokumentiert.
Sammlung des Werner-Fenz-Stipendiums beim steirischen herbst
2024 hat der steirische herbst die Sammlung des Werner-Fenz-Stipendiums beim steirischen herbst initiiert und Originale von zehn ausgewählten Künstler:innen erworben, die an der Ausschreibung teilgenommen haben. Die Sammlung wächst parallel zum zweijährlichen Stipendium und umfasst vorbereitendes Material wie Entwürfe oder Skizzen.
Auch für 2026 plant der steirische herbst, Arbeiten von zehn Künstler:innen in die Sammlung aufzunehmen.
Bisherige Stipendiat:innen
Das Werner-Fenz-Stipendium 2021 wurde an Hannes Zebedin für das Projekt Die Brücke vergeben, das im steirischen herbst ’22 realisiert wurde. 2023 erhielt Clara Ianni das Stipendium für ihr Projekt Resurrection, das 2024 umgesetzt wurde.